Annalena Bärbock – Die Narrenkappe steht ihr gut

Sind Menschen mit Realitätsphobie auf der Suche nach Linderung ihres Leidens, kann ohne schlechtes Gewissen die Lektüre von Publikationen des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowie eines großen Teils der übrigen deutschen „Mainstreampresse“ als Therapie empfohlen werden.

Hin und wieder nehme ich mir ein wenig Zeit, um zu prüfen, ob sich in dem Bereich etwas getan hat, oder nach wie vor „business as usual“ praktiziert wird.

Einen willkommenen Anlass dazu bot die Verleihung des Ordens „Wider den tierischen Ernst“ an Annalena Bärbock in Aachen am vergangenen Wochenende. Dem geneigten Leser empfehle ich, sich zunächst ein eigenes Bild des Bärbock-Auftritts zu machen, um sich dann anschließend anzusehen, wie die heimischen Medien diese Geschichte kommentieren. Den Mitschnitt findet man hier. 

 

In der Berichterstattung des Senders ntv erfahren wir, dass die Grünen-Politikerin das Festpublikum „mit einer schwungvollen Rede“ zu unterhalten verstand.

 

Das ZDF berichtet unter der Überschrift „Intelligent, emphatisch, aufrecht, humorvoll und attraktiv“, dass die Rede mit viel Applaus bedacht wurde. Bärbock habe sich in „kürzester Zeit mit Mut, Entschlossenheit und Schlagfertigkeit großen Respekt auf der internationalen Ebene erarbeitet“.

 

Der WDR beantwortet die selbstgestellte Frage, ob Bärbock in Ihren Worten den „Spagat zwischen Karnevalshumor und Ernst“ geschafft habe mit einem klaren und eindeutigen „Ja“, allenfalls ein wenig nervös sei die liebe Annalena gewesen.

 

Liest man die Lobeshymnen und Huldigungen quer, stellt man sich unweigerlich die Frage, ob die „Journalisten“ den peinlichen Auftritt überhaupt verfolgt haben, oder doch einfach in den Musterphrasenkoffer aus der Marketingabteilung der grünen Parteizentrale gegriffen haben. Humor war in dieser Rede nicht zu finden. Unfreiwillig komisch ist die deutsche Außenministerin allerdings gerne immer einmal wieder. Wir denken an Wortkreationen wie „eskalisieren“, „greichen“, „grundschauen“ oder auch „emonotial“.

 

Meinen eigenen Eindruck mit den Huldigungen des größten Teils der Presse in Deckung zu bringen, misslang vollständig. Unerträglich lange reihte sich ein Fremdschäm-Moment an den nächsten. Keine Pointe, wenn sie denn auch nur im Ansatz als solche interpretiert werden kann, saß und die Art des Vortrags erinnerte an „Sprachtraining für Anfänger“.

 

Bei dem Gedanken daran, dass diese Frau in verantwortlicher Position Entscheidungen treffen kann, die das Leben vieler Menschen beeinflussen können, stellt sich unweigerlich ein sehr unangenehmes Gefühl ein. Erst vor kurzer Zeit „rutschte“ Bärbock eine Aussage „heraus“, der zufolge wir uns im Krieg gegen Russland befänden. Dieser „Fauxpas“ macht deutlich, wie gefährlich die Mischung aus Einfältigkeit und Inkompetenz sein kann und schlussendlich eine Gefahr für unser Land darstellt.

 

Verstärkt wird dieses Problem im genannten Fall noch durch eine maßlose Selbstüberschätzung und einen penetranten Profilierungszwang.