„Qualitätsjournalismus“ der ARD, oder: der Fernseher, der Strom aus Luft produziert

Jana Genth ist ARD-Korrespondentin für das Südliche Afrika und bezeichnet sich selbst wohl als Journalistin. Inwieweit diese Selbstbeschreibung stimmig ist, wollen wir mit Hilfe einer kleinen Geschichte prüfen, die sich am 16.09.2022 zugetragen hat. Genth, wohl schon der festen Überzeugung den renommierten Pulitzer Preis für herausragende journalistische Beiträge sicher zu haben, berichtete dem geneigten Leser auf der Internetpräsenz der Tagesschau von einem Erfinder aus Afrika, der einen Fernseher entwickelt haben will, der Energie erzeugt statt diese zu verbrauchen.

 

Hier ein kleiner Auszug aus der Räuberpistole der „Reporterin“:

 

„Ein ganz normaler Flachbildfernseher steht auf dem Tisch. Ein ganz normaler? Naja, nicht ganz: Das Stromkabel fehlt. Maxwell Chikumbutso hat das Gerät ausgeschaltet und erklärt: „Jetzt ist es ein Mikroschallgerät, das Energie generiert. Selbst wenn der Fernseher aus ist, können durch ihn andere Dinge mit Strom versorgt werden. Alles andere ist an, der Fernseher ist aber aus. In ihm ist eine Art Generator, an den man andere Elektrogeräte anschließen kann.““

 

Und weiter:

 

„Der Fernseher nutzt gewissermaßen kostenlose, erneuerbare und grüne Energie. Keine Emissionen, kein Verbrauch, keine Rohstoffe. Er nutzt die Funkwellen und wandelt sie um“, so Chikumbutso.

 

Jedem Menschen, der halbwegs klar strukturiert denken kann, ist sofort klar, dass hier Märchen erzählt werden. Nicht so der ARD-Reporterin. Auf dem eigenen Twitter-Account unter dem Titel „Strom aus der Luft“ preist sie die Geschichte an und die Tagesschau übernimmt das lächerliche Machwerk ungeprüft.

 

Als sich nach kurzer Zeit herausstellt, welche minderwertige Arbeit Jana Genth hier abgeliefert hat, wird der Beitrag ohne Richtigstellung klammheimlich gelöscht. Ein Medium, dass sich selbst ernst nimmt stellt Dinge richtig, wenn Fehler unterlaufen sind. Nicht so der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Richtigstellen müssen diese Märchenstunde aus dem Hause des Norddeutschen Rundfunks private Medienhäuser.

 

Doch: Das Internet vergisst nicht. Im „Internet-Archiv“ ist der Beitrag der Tagesschau unter folgendem Link einsehbar.

 

https://web.archive.org/web/20220916191431/https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/erfinder-simbabwe-101.html  

 

 

Einmal mehr zeigt der öffentlich-rechtliche Rundfunk wie verzichtbar er ist.